Hyaluronsäure spielt im Anti-Aging-Bereich eine wichtige Rolle. Sie ist in vielen Antifaltencremes, Gels und Seren enthalten und verspricht eine glättende und aufpolsternde Wirkung. Beliebt sind auch Fillerbehandlungen mit Hyaluronsäure, bei denen der Wirkstoff direkt in beziehungsweise unter die Haut gespritzt wird. Welche positiven Eigenschaften hat Hyaluronsäure eigentlich für die Haut? Worauf sollte man bei einer Hyaluron-Behandlung achten? Wir informieren Sie gern!
Rückblick: Was ist Hyaluronsäure?
Was Hyaluronsäure ist, haben wir in unserem Blog bereits thematisiert (Hyaluronsäure Berlin). Dennoch möchten wir auch in diesem Beitrag einen kurzen Überblick über den Wirkstoff geben.
Hyaluronsäure ist ein Mehrfachzucker, der vom Körper selbst produziert wird. Sie kommt unter anderem in der Gelenkflüssigkeit und im Bindegewebe vor. Der Name Hyaluron leitet sich vom griechischen Wort „hyalos“ ab, was für „Glas“, „durchsichtig“ oder „glasig“ steht. Tatsächlich wurde Hyaluronsäure erstmals 1934 im Glaskörper des Auges nachgewiesen.
Hyaluronsäure ist durchsichtig, geruchlos und flüssig bis gelartig. Ein Gramm Hyaluronsäure kann etwa die 6000-fache Menge Wasser an sich binden. Dadurch hat die Substanz eine sehr gute aufpolsternde Wirkung und verbessert die Flüssigkeitsversorgung des Gewebes.
Welche Aufgaben erfüllt Hyaluronsäure im Körper?
Im menschlichen Körper hat Hyaluronsäure verschiedene Aufgaben, die wir an dieser Stelle im kurzen Überblick darstellen möchten.
Wasserspeicher
Wie bereits erwähnt, bindet Hyaluronsäure große Mengen an Wasser. In verschiedenen Körperbereichen versorgt sie so Gewebe, Zellen, Muskeln und Sehnen mit Feuchtigkeit und ist sogar in der Lage, freie Radikale zu neutralisieren. Vor allem im Bindegewebe und in der Haut sorgt Hyaluronsäure durch die Einlagerung von Wasser zwischen den Zellen für Stabilität und Elastizität, also für glatte und geschmeidige Haut. Außerdem füllt sie den Glaskörper des Auges aus und ermöglicht so die typische Form des Augapfels. Durch die klare Flüssigkeit kann das Licht bis zur Netzhaut vordringen, wo das Bild für uns entsteht.
Schmiermittel und Stoßdämpfer
Hyaluronsäure ist Bestandteil der Gelenkflüssigkeit. Mit ihrer zähen Konsistenz bildet sie eine Gleitschicht, die an den Gelenkkörpern haftet. Eine Besonderheit der Hyaluronsäure ist dabei ihre sogenannte Strukturviskosität: Das Gel verändert sich mit den einwirkenden Kräften, d. h. es wird flüssiger, wenn große Kräfte wirken. Dadurch werden die Gelenke beispielsweise beim Springen optimal geschützt und abgefedert, während beim Gehen eher die Schmierfunktion der gelartigen Substanz im Vordergrund steht.
Partner bei verschiedenen Stoffwechselprozessen
Hyaluronsäure unterstützt im Körper auch den freien Austausch verschiedener Zellen und Substanzen. Damit ist sie ein wichtiger Bestandteil verschiedener Stoffwechselvorgänge. Auch Zellteilung und Zellwanderung wären ohne Hyaluronsäure nicht in der Form möglich, wie sie stattfinden.
Signalüberträger im Gehirn
In der Grundsubstanz außerhalb der Zellen des Gehirns spielt Hyaluronsäure ebenfalls eine wichtige Rolle. Dort unterstützt sie die Zellen sowohl strukturell als auch bei der Signalübertragung von Reizen.
Wie wird Hyaluronsäure hergestellt?
Im Kosmetikbereich ist Hyaluronsäure seit den 1980er Jahren vertreten. Zunächst wurde sie aus tierischen Quellen, genauer gesagt aus Hahnenkämmen, gewonnen. Seit Ende der 1990er Jahre wird Hyaluronsäure überwiegend biotechnologisch hergestellt, indem Proteine aus Hefe mithilfe von Bakterien fermentiert werden.
Die synthetisch hergestellte Hyaluronsäure ist der körpereigenen Hyaluronsäure sehr ähnlich. Dadurch kann sie die gleichen positiven Eigenschaften entfalten und ist gleichzeitig sehr gut verträglich. Während es bei Hyaluron tierischen Ursprungs gelegentlich zu allergischen Reaktionen kommen konnte, ist das Risiko bei der „vegetarischen Hyaluronsäure“ – wie sie häufig auch bezeichnet wird – auf ein Minimum reduziert.
Reichen Cremes aus oder ist eine Hyaluronsäure-Injektion ratsam?
Hyaluronhaltige Cremes und Pflegelotionen können die Haut durchaus unterstützen. Allerdings sind die Effekte meist nicht so stark wie angepriesen. Sie reichen in der Regel nicht aus, um Falten verschwinden zu lassen. Je nach enthaltener Hyaluronsäure (langkettig oder kurzkettig) können sie aber die Feuchtigkeitsversorgung und das individuelle Hautgefühl verbessern.
Unterspritzungen mit Hyaluronsäure hingegen gelangen direkt ins Gewebe und können dort ihre volle Wirkung entfalten. Der Arzt setzt gezielt Hyaluronsäure-Depots, die das Gewebe von innen heraus harmonisch aufpolstern, Falten glätten, Volumen modellieren und einzelne Bereiche sanft konturieren. Auch die Lippen können mit Hyaluronsäure sanft vergrößert werden. Für einen sichtbaren Effekt ist die Unterspritzung mit Hyaluronsäure daher in der Regel die richtige Wahl.
Behandlungen mit Hyaluronsäure nur vom Spezialisten durchführen lassen!
Es ist wichtig, dass Sie Ihre Hyaluron-Behandlung ausschließlich von einem erfahrenen und speziell ausgebildeten Arzt durchführen lassen. Nur so lassen sich Misserfolge und ernsthafte gesundheitliche Risiken vermeiden. Achten Sie auf die Qualifikation des Arztes und lassen Sie sich ausführlich beraten.
Dr. Kors ist seit mehr als 20 Jahren im Bereich der Ästhetik tätig und selbst Ausbilder für Ärzt*innen in der Ästhetik. Mit seiner Expertise informiert er Sie gern über die Möglichkeiten von Hyaluronfillern. Zudem ist er als Experte auf der Website der Deutschen Gesellschaft für ästhetische Botulinum- und Fillertherapie e. V. (DGBT) gelistet.
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letzte Aktualisierung: 31.01.2024
