Schwangerschaft und Geburt sind nicht nur für die werdenden Eltern ein aufregendes Ereignis mit so manchen Veränderungen, sondern auch der Körper unterliegt gewissen Umstellungen und Anpassungen. Um dem heranwachsenden Baby den benötigten Platz zu ermöglichen, werden sowohl das Bindegewebe als auch die Muskulatur stark gedehnt. Rund jede vierte Frau hat nach einer vaginalen Entbindung Probleme, den Urin zu halten – ein weitverbreitetes, aber dennoch leider oft tabuisiertes Thema. Eine sanfte Möglichkeit, um die Beckenbodenmuskulatur gezielt und intensiv zu trainieren und somit die Blasenschwäche nach der Geburt zu behandeln, ist die Therapie mit Emsella®. Das Verfahren funktioniert ganz ohne OP oder Injektion. Was sich dahinter verbirgt und für wen sich Emsella® anbietet, erfahren Sie gleich hier.
Die verschiedenen Arten von Harninkontinenz
Harninkontinenz (umgangssprachlich Blasenschwäche) zählt weltweit zu den häufigsten Erkrankungen und kommt in allen Altersklassen vor, wobei das Risiko mit zunehmendem Alter steigt. Allein in Deutschland sind Schätzungen zufolge zwischen sechs bis acht Millionen Menschen betroffen. Frauen haben im Durchschnitt etwa zwei- bis viermal häufiger mit einer Harninkontinenz zu kämpfen als Männer. Die Belastungsinkontinenz macht bei Frauen dabei etwa die Hälfte aller Fälle aus.
Es gibt verschiedene Arten von Inkontinenz. Je nach betrachteten Faktoren lässt sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Formen bestimmen. Als übergeordnete Arten der Harninkontinenz sind vor allem die folgenden drei nennen:
Belastungsinkontinenz/Stressinkontinenz: Urinverlust bei körperlicher Anstrengung (z. B. Treppensteigen, Sport, Hüpfen, Husten, Niesen, Lachen) durch eine plötzliche Erhöhung des Drucks im Bauchraum
Dranginkontinenz: Blasenspeicherungsstörung, bei der sich der Blasenmuskel bereits bei geringen Flüssigkeitsmengen zusammenzieht; starkes Harndranggefühl, das zum Urinverlust führt
Mischinkontinenz: verbindet Symptome der Belastungs- und der Dranginkontinenz; meist tritt eine der beiden Inkontinenzformen dabei stärker ins Gewicht
Blasenschwäche nach Geburt: das sind die Gründe
Bei unfreiwilligem Harnverlust nach der Geburt kommt meist eine Belastungsinkontinenz infrage. Der Auslöser liegt für gewöhnlich in der Beckenbodenmuskulatur, die infolge der Schwangerschaft überdehnt wurde und daraufhin erschlaffte. Während der Schwangerschaft sorgt unter anderem das Hormon Relaxin dafür, dass Bänder und Muskeln im Beckenbereich elastischer werden, um die Entbindung zu unterstützen.
Die Beckenbodenmuskulatur bildet den Boden des Bauchraums und unterstützt die Blasenmuskulatur dabei, die Harnröhre zu verschließen beziehungsweise zu öffnen. Ein erschlaffter Beckenboden kann diese Funktion nicht mehr optimal ausführen, sodass es nach der Geburt zu unkontrolliertem Urinabgang kommen kann. Weitere Einfluss- und Risikofaktoren, die bei der Entstehung einer Blasenschwäche während und nach der Schwangerschaft eine Rolle spielen können, sind:
Emsella®: intensives Muskeltraining für den Beckenboden
Die Beckenbodenmuskulatur kann wie andere Muskeln auch trainiert und somit gekräftigt werden, um einer Blasenschwäche entgegenzuwirken. Die Rückbildungsgymnastik nach der Schwangerschaft verläuft nicht für alle Frauen wie gewünscht oder ist in manchen Fällen aus bestimmten Gründen gar nicht möglich, sodass es zu anhaltenden Beschwerden wie eben einer Belastungsinkontinenz kommen kann.
Hier setzt Emsella® an: der BTL Emsella® ist ein medizinischer Stuhl, der mit einem hochfokussierten elektromagnetischen Feld arbeitet. Diese sogenannte HIFEM-Technologie sorgt dafür, dass sich die Beckenbodenmuskulatur zusammenzieht und wieder lockert. Auf diese Weise wird die Beckenbodenmuskulatur zu 100 Prozent trainiert – zu einem Maße, wie es mit herkömmlichen Trainings nicht zu erreichen ist. Durch das intensive Training mit Emsella® wird der Beckenboden nach der Geburt gestärkt und Symptome der Belastungsinkontinenz werden nachhaltig reduziert.
Zu den großen Vorteilen von Emsella® gehört, dass die Patienten bei der Behandlung nichts machen müssen und der Körper kaum belastet wird. Der Patient nimmt ganz einfach entspannt und bekleidet auf dem Stuhl Platz. Während der Behandlung sind in der Regel leichte Vibrationen oder ein Kribbeln zu spüren, was jedoch von den Patienten nicht als unangenehm beschrieben wird.
Nach etwa 30 Minuten ist das Treatment beendet und es müssen keine weiteren Maßnahmen befolgt werden. Emsella® bietet somit eine einfache, risikoarme und effektive Methode gegen Blasenschwäche.
Wann kann Emsella® nach der Geburt angewandt werden?
Nach einer Schwangerschaft und Geburt sollte dem Körper Zeit gegeben werden, sich zu erholen und zu regenerieren. Da Emsella® besonders schonend und ungefährlich ist, kann mit der Behandlung bereits sechs Wochen nach der Entbindung – sobald alles verheilt ist – begonnen werden. Startzeitpunkt und Intervalle der einzelnen Behandlungen werden immer individuell besprochen und festgelegt.
Gut zu wissen: Emsella® für den Mann
Der BTL Emsella® eignet sich nicht nur für Frauen nach der Schwangerschaft. Von der Behandlung profitieren auch Männer, die ihre Muskulatur gezielt trainieren möchten. Emsella® hilft dabei, die innere Körpermitte und Leistungsfähigkeit zu stärken. Das kann sich unter anderem für Sportler anbieten, die das intensive Training in ihren Plan integrieren möchten.
Überdies kann Emsella® bei einer Störung des sexuellen Empfindens sowohl für Männer als auch Frauen sinnvoll sein, um das individuelle Lustempfinden positiv zu beeinflussen und die sexuelle Gesundheit zu steigern. Die Behandlung ist sowohl für junge als auch ältere Patienten geeignet.
letzte Aktualisierung: 19.09.2023