Blasenschwäche ist ein weitverbreitetes Thema. Unwillkürlicher Harnverlust kann sowohl Frauen als auch Männer betreffen. Oftmals ist das Risiko für Frauen jedoch größer, da verschiedene begünstigende Faktoren wie Schwangerschaften und hormonelle Umstellungen die Beckenbodenmuskulatur schwächen können. Bei älteren Frauen tritt die Blasenschwäche häufiger auf als bei jüngeren – das bedeutet jedoch nicht, dass junge Frauen vollständig davon ausgeschlossen sind.
Für die Betroffenen ist die Blasenschwäche oft nicht nur eine starke Belastung, sondern auch eine sehr intime Angelegenheit, über die nur ungern offen gesprochen wird. In der modernen Medizin gibt es verschiedene Möglichkeiten für eine sanfte Behandlung der Blasenschwäche. Ein innovatives Verfahren stellt hierbei der BTL Emsella® dar, der die Beckenbodenmuskulatur stimuliert und somit einer sensiblen Blase entgegenwirkt.
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Aufgaben der Blase
Im Grunde hat die Blase zwei Aufgaben. Zum einen soll sie den Urin halten. Dafür muss sie in der Lage sein, sich zu dehnen. Der Urin sammelt sich in der Blase an und fließt dabei nicht über die Harnröhre ab, weil der Schließmuskel angespannt ist und er die Harnblase somit abdichtet. Die zweite Aufgabe der Blase besteht darin, den Urin kontrolliert abzugeben. Für diesen Vorgang zieht sich der Blasenmuskel zusammen. Gleichzeitig entspannt sich der Schließmuskel, sodass der Urin über die Harnröhre abgeleitet werden kann.
Für den reibungslosen Ablauf spielen sowohl das Gehirn als auch Nerven und Muskeln eine wichtige Rolle. Das aufeinander abgestimmte System kann an verschiedenen Punkten fehlerhaft sein, sodass bei einer Blasenschwäche mehrere Ursachen infrage kommen.
Was führt zu Blasenschwäche?
Der Grund für unfreiwilligen Verlust von Urin ist häufig eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur. Die Ursachen und Auslöser dafür können verschiedener Natur sein, darunter:
Aufgrund anatomischer Besonderheiten sind Frauen tendenziell öfter von Blasenschwäche betroffen als Männer. Das weibliche Becken ist in der Regel breiter als das männliche. Daher muss die Beckenbodenmuskulatur stärker arbeiten. Zudem ist der Bereich vor allem während der Schwangerschaft und Geburt stark belastet.
Verschiedene Formen der Blasenschwäche
Es gibt nicht nur verschiedene Ursachen, die zu einer Blasenschwäche führen können, sondern auch verschiedene Formen des unwillkürlichen Harnverlustes.
- Belastungsinkontinenz
Die Belastungsinkontinenz ist die häufigste Form der Blasenschwäche bei Frauen. Bei ihr liegt eine Störung des Verschlussmechanismus der Harnröhre vor. Erhöht sich der Druck im Bauchraum und/oder der Blase, entleert sich die Blase unwillkürlich. Dies kann beispielsweise beim Niesen, beim Husten, beim Treppensteigen, beim Lachen oder beim Sport passieren. Je nach Schweregrad tritt die Belastungsinkontinenz entweder nur bei anstrengenden Tätigkeiten oder bereits bei leichtesten Bewegungen oder sogar in Ruhe auf.
- Dranginkontinenz
Bei der Dranginkontinenz verspüren die Betroffenen einen plötzlichen Harndrang, der sich so rasch intensiviert, dass sie nicht mehr in der Lage sind, den Urin zu halten. Oft müssen die Betroffenen in sehr kurzen Intervallen zur Toilette. Insbesondere in der Nacht oder außerhalb der eigenen vier Wände kann das zu einer enormen Belastung werden.
Dranginkontinenz ist die häufigste Form der Blasenschwäche bei Männern.
- Überlaufinkontinenz
Bei dieser Form der Blasenschwäche stimmt der natürliche Druckausgleich zwischen Blase und Harnröhre nicht mehr. Die Blase wird stark gedehnt, bis ihr Druck höher ist als der in der Harnröhre. An diesem Punkt entleert sie sich, es bleibt jedoch immer ein Rest an Urin in der Blase zurück.
- Reflexinkontinenz
Die Reflexinkontinenz stellt eine seltene Form der Blasenschwäche dar. Durch eine neurologische Verletzung oder Fehlentwicklung können die Betroffenen einer Reflexinkontinenz die Entleerung der Blase weder willentlich beginnen noch beenden.
- Mischinkontinenz
Die Mischinkontinenz ist eine Kombination aus der Belastungs- und der Dranginkontinenz. Vor allem bei älteren Frauen entwickelt sich oftmals zu einer bestehenden Belastungsinkontinenz auch eine Dranginkontinenz.
Was kann ich selbst gegen eine schwache Blase tun?
Um einer schwachen Blase entgegenzuwirken, wird vor allem zu Beckenbodentraining geraten. Dadurch wird die Muskulatur im Unterleib gestärkt, was der Blase dabei hilft, den Urin zu halten.
Zudem ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Das mag im ersten Moment paradox klingen, doch eine entsprechende Flüssigkeitszufuhr von etwa eineinhalb bis zwei Liter pro Tag unterstützt nicht nur die Haut, sondern den gesamten Körper – und auch die Blase. Als geeignete Flüssigkeiten bieten sich Wasser und ungesüßte Tees an. Überdies gibt es bestimmte Kräutertees, die bei Blasenschwäche helfen sollen. Auch sollten koffeinhaltige Getränke und Alkohol möglichst gemieden werden, da sie eine harntreibende Wirkung besitzen. Hierzu zählen unter anderem Kaffee, Energydrinks und schwarzer Tee.
Als weitere Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung einer schwachen Blase bieten sich eine gesunde und ausgewogene Ernährung, sportliche Betätigung sowie eine Gewichtsreduktion (sofern ein Übergewicht vorliegt) an.
Was ist der BTL Emsella® und wie kann er mir helfen?
Der BTL Emsella® arbeitet mit der sogenannten HIFEM-Technologie (high-intensity focused electromagnetic technology), bei der ein fokussiertes elektromagnetisches Feld erzeugt wird. Diese elektromagnetischen Wellen stimulieren die tiefe Beckenbodenmuskulatur. Sie bewirken ein Zusammenziehen (eine Kontraktion) der Muskeln, wodurch diese trainiert werden.
Bei der Behandlung setzt sich der Patient entspannt auf den speziellen Stuhl. Die Kleidung kann dabei ganz normal am Körper bleiben. Für etwa 30 Minuten erzeugt der Stuhl elektromagnetische Wellen, die an das Gewebe und an die Muskeln im Unterleib abgegeben werden. Dadurch kommt es zu Muskelbewegungen (Kontraktionen). Der Beckenboden wird somit gezielt stimuliert und trainiert. Für den Patienten fühlt sich die Behandlung lediglich wie ein leichtes Kribbeln oder ein schwaches Vibrieren an.
Die Behandlung ist unkompliziert, schonend und sicher. Bei einer regelmäßigen Anwendung wird die Beckenbodenmuskulatur gestrafft und gestärkt. Dies wirkt der unliebsamen Blasenschwäche entgegen und sorgt somit für ein Plus an Lebensqualität und mehr Selbstsicherheit im Alltag.