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April 13, 2022

Psoriasis im Sommer – Tipps zur Pflege

Psoriasis behandeln Dr Kors Berlin
© fusssergei – stock.adobe.com

Abhängig von der Jahreszeit benötigt die Haut einen anderen Umgang und eine andere Pflege. Im Sommer ist es vor allem der Sonnenschutz und die Feuchtigkeitsversorgung, die im Fokus der Hautgesundheit stehen. Welche Besonderheiten gelten für Patienten mit Psoriasis im Sommer? Gibt es bestimmte Pflegeroutinen, die in der warmen Jahreszeit zu berücksichtigen sind? Wie äußern sich die Symptome im Sommer?

 

Krankheitsbild Psoriasis (Schuppenflechte)

Bei Psoriasis oder auch Schuppenflechte handelt es sich um eine sogenannte Systemkrankheit. Sie äußert sich durch weiß-silbrige Schuppen auf geröteter und entzündeter Haut. Als Ursache für Psoriasis wird u. a. eine Autoimmunreaktion angenommen. Das bedeutet, dass der Körper seine Schutzmechanismen zur Abwehr von zum Beispiel Krankheitserregern und Zellmutationen fälschlicherweise gegen das eigene, gesunde Gewebe richtet. Warum es dazu kommt, ist noch nicht abschließend geklärt.

Der Prozess greift in die Zellerneuerung ein. Im Normalfall erneuert sich die Hautschicht innerhalb von etwa 28 Tagen. Dabei trocknen die obersten Hautzellen ab und werden nahezu unbemerkt vom Körper abgestoßen, um für die frischeren Hautzellen darunter Platz zu machen. Bei Psoriasis erfolgt dieser Vorgang viel schneller. Die Zellteilung und -bildung umfasst nur wenige Tage. Dadurch können die abgetrockneten Hautzellen nicht mehr rechtzeitig abgestoßen werden, sondern lagern sich als die typischen silbrig-weißen Schuppen (Plaques) an.

Schuppenflechte verläuft oft in Schüben und ist in der Regel von einem starken Juckreiz begleitet. Zudem schämen sich die Betroffenen oft für das auffällige Aussehen ihrer Haut – nicht zuletzt, weil sie teilweise von Mitmenschen aus Angst vor einer (nicht möglichen) Ansteckung gemieden werden.

 

Mildere Symptome im Sommer

Die Symptomatik bei Psoriasis ist von Person zu Person verschieden. Einige Menschen haben häufigere und/oder stärkere Schübe, andere haben eher leichtere Verläufe. Für viele Psoriasis-Patienten ist aber vor allem die Sommerzeit eine Phase zum Aufatmen, denn häufig gehen die Symptome in den warmen und sonnenintensiveren Monaten zurück. Das liegt zum einen an dem Einfluss der UV-Strahlung, zum anderen wird die Haut im Gegensatz zum Winter nicht zusätzlich durch trockene (Heizungs-)Luft belastet. Nichtsdestotrotz ist der UV-Schutz in der Sommerzeit natürlich weiterhin sehr wichtig und darf keinesfalls vernachlässigt werden.

Aber: Auch wenn Psoriasis oftmals im Sommer zurückgeht, muss das nicht für alle Patienten der Fall sein. Im Sommer kann es ebenfalls zu Schüben kommen. Einige Patienten berichten sogar davon, dass sie im Sommer die Hauterkrankung deutlicher bemerken als im Winter. Insbesondere Verletzungen oder Reizungen der Haut wie etwa ein Sonnenbrand können das Risiko für einen Psoriasisschub erhöhen.

 

Warum wirkt sich Sonne positiv auf Schuppenflechte aus?

UV-Strahlen wirken entzündungshemmend. Dadurch setzen sie auch die Entzündungen in der Haut bei Psoriasis herunter. Zudem verläuft die Zellteilung durch die Einwirkung von Sonnenstrahlen langsamer. Bei Psoriasis ist genau das der Ausgangspunkt: die atypisch schnelle Teilung der Hautzellen, die letztendlich zur Bildung der Plaques führt.

 

Tipps für Psoriasis in der Sommerzeit   1.Leichte Kleidung gegen Reibung

Bei Psoriasis ist die Haut in der Regel sehr sensibel und gereizt. Um weitere negative Einflüsse zu vermeiden, kann beispielsweise darauf geachtet werden, dass nichts an den Hautstellen kratzt. Im Sommer kann bei warmen Temperaturen zum Beispiel luftigere und kürzere Kleidung gewählt werden, damit kein Stoff an der Haut reibt.

Die Hautstellen nicht durch Kleidung zu verdecken, ist für einige Psoriasis-Patienten eine kleine Herausforderung, da sie sich für das Aussehen ihrer Haut schämen. Lassen Sie sich nicht verunsichern! Sie müssen sich nicht unwohl wegen Ihrer Haut fühlen. Zudem kann mit der entsprechenden Therapie versucht werden, die Schübe zu kontrollieren und die Symptome auf der Haut abzuschwächen, sodass sie weniger auffallen.

 

2.Sonne in Maßen genießen – Sonnenbrand vermeiden

UV-Strahlung wirkt sich, wie bereits beschrieben, oft positiv auf eine Psoriasis-Erkrankung aus. Dennoch sollte es nicht übertrieben werden. Sonnenschutz ist nach wie vor sehr wichtig und sollt keinesfalls vernachlässigt werden. Ausgiebige Sonnenbäder sind nicht zu empfehlen. Verwenden Sie zudem immer einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (50+), bestenfalls eine rückfettende Creme, um die Hautstellen zusätzlich zu beruhigen. Vermeiden Sie es außerdem, sich in der Mittagssonne aufzuhalten, da dort die UV-Belastung besonders stark ist. Riskieren Sie einen Sonnenbrand, kann sich die Psoriasis sogar verstärken. Zudem steigt die Gefahr für andere Hautschäden und v. a. für Hautkrebs.

 

3.Das ist nach dem Baden wichtig

Sommerzeit ist Badesaison. Ob im See, Meer oder Freibad, viele zieht es ans kühle Nass. Auch mit Psoriasis spricht nichts dagegen, sich ins Wasser zu begeben. Jedoch sollten Sie nicht zu lange im Wasser verweilen und sich nach dem Aufenthalt im Wasser bestenfalls abduschen, um eventuelle Schmutz-, Salz- oder Chlorreste von der Haut zu entfernen. Trocknen Sie die Haut vorsichtig mit einem weichen Handtuch (nicht zu stark an den betroffenen Stellen reiben) und versorgen Sie die Haut mit der gewohnten Basispflege.

 

Mehr Informationen zu Psoriasis, Pflege und Behandlung

Möchten Sie mehr über Psoriasis und die Therapiemöglichkeiten der Erkrankung erfahren? Gern berät Dr. Kors Sie in einem persönlichen Termin. Diesen können Sie mit unserem Praxisteam oder ganz einfach online vereinbaren.

letzte Aktualisierung: 22.06.2022

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