Auf der Welt leiden Schätzungen zufolge 125 Millionen Menschen an Schuppenflechte (Psoriasis). Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt Psoriasis zu den schwersten nicht ansteckenden Krankheiten. Auch wenn die Erkrankung nicht heilbar ist, kann sie dennoch gut behandelt werden. Für die Behandlung der Schuppenflechte in Berlin kommen verschiedene Möglichkeiten in Betracht. Die genaue Therapie wird jeweils an den Patienten und seine individuellen Voraussetzungen angepasst. Dabei spielen auch die Ursachen beziehungsweise Auslöser für die Psoriasis-Erkrankung eine wesentliche Rolle. Wann und aus welchen Gründen tritt Psoriasis auf? Welche Behandlungen helfen, die Symptome und Beschwerden zu lindern?
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Welche möglichen Ursachen für Psoriasis gibt es?
Da es sich bei Psoriasis um eine nichtinfektiöse Erkrankung handelt, kommen weder Bakterien noch Viren, Parasiten oder Pilze als Ursache infrage. Stattdessen liegt ein fehlerhafter Reaktionsablauf im eigenen Körper (Immunsystem) vor. Obwohl die Haut an sich gesund ist, bildet sie bei einer Psoriasis in kürzester Zeit neue Hautzellen. Die zu schnell gebildeten Hautzellen sterben ab, wodurch das charakteristische silbrig-schuppige Erscheinungsbild entsteht. Gleichzeitig tritt ein Entzündungsprozess auf, sodass die Haut stark gerötet ist. Als Ursache für die Schuppenflechte wird somit eine genetische Veranlagung angenommen. Hinzu kommen verschiedene Reize, die einen Psoriasis-Schub auslösen können.
Forschungsstand zu den Schuppenflechte-Ursachen
Die genauen Psoriasis-Ursachen sind noch nicht eindeutig beschrieben. Im Jahr 460 vor Christus fand die Erkrankung durch Hippokrates erstmalig Erwähnung – seitdem versucht die Medizin, das Geheimnis ihrer Entstehung zu lüften. Auch wenn dies noch nicht zu 100 Prozent geglückt ist, sind heutzutage einige Auslöser und Abläufe bekannt. Mithilfe moderner Methoden lässt sich beobachten, was in der Haut bei einer Psoriasis vorgeht. Daraus können verschiedene Behandlungsmethoden abgeleitet werden, um die Erkrankung einzudämmen.
Bei der Schuppenflechte löst ein Reiz eine Entzündungsreaktion im Körper aus. Entzündungen sind für die Gesundheit eigentlich sehr wichtig. Mit ihnen versucht das Immunsystem unter anderem, gesundheitsschädliche Eindringlinge zu bekämpfen. Im Falle der Psoriasis liegt hingegen eine fehlerhafte Immunantwort vor, da es ohne einen „richtigen“ Grund zu der Entzündung kommt. Beim Versuch, die Entzündung zu heilen, vermehren sich die Hautzellen untypisch schnell. Im Normalfall benötigt die Hauterneuerung zwischen 24 und 28 Tage; bei der Psoriasis entstehen binnen weniger Tage neue Hautzellen. Auf der Hautoberfläche sammeln sich infolgedessen zahlreiche unreife Hautzellen an und sterben wieder ab. Dadurch entstehen Schuppen.
Als Psoriasis-Ursache liegt also eine genetische Veranlagung vor, die nicht in jedem Fall zum Ausbruch der Krankheit führen muss. Des Weiteren gibt es Auslöser und Risikofaktoren, die zum einen zur Entstehung der Krankheit beitragen und zum anderen auch eine Verschlimmerung der Erkrankung hervorrufen können.
Risikofaktoren, die Psoriasis auslösen können
Die Prädisposition für Psoriasis im genetischen Code allein führt nicht zum Ausbruch der Krankheit. Es kommen immer äußere oder innere Faktoren hinzu, die als Auslöser dafür verantwortlich sind, dass die silbrigen Hautschuppen und die typische Entzündung der Haut auftreten. Schuppenflechte verläuft zudem in Schüben. Das bedeutet, dass bei jedem Ausbruch der Krankheit ein Risikofaktor – meist handelt es sich um ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren – vorliegt, es aber auch Phasen mit wenigen bis gar keinen Symptomen gibt.
Zu den möglichen Auslösern zählen zum Beispiel folgende:
Wechselwirkung von Stress und Schuppenflechte
Häufig finden sich Psoriasis-Erkrankte in einem Teufelskreis wieder: Die Schuppenflechte führt oftmals zu psychischem Stress, Stress zählt wiederum zu den Risikofaktoren, die die Erkrankung auslösen und Beschwerden verstärken. Vor allem die soziale Stigmatisierung durch die sichtbaren Veränderungen auf der Haut rufen bei vielen Betroffenen innere Unruhe und Ängste hervor. Psoriasis-Patienten haben vielfach das Gefühl, dass ihre Mitmenschen sie aufgrund der Hautentzündungen meiden, auch wenn die Erkrankung nicht ansteckend ist. Auch die vermeintliche Hilflosigkeit gegenüber der Schübe äußert sich häufig in Stress. Die dauerhafte psychische Belastung erhöht nachweislich die Entzündungsmarker im Blut. Daher gehen Mediziner von einer Wechselwirkung zwischen Stress und Psoriasis aus. Teilweise zieht die Psoriasis-Erkrankung daher starke psychische Auswirkungen und Folgeerkrankungen wie Depressionen mit sich. Durch eine gezielte Stressbewältigung und Einzel- sowie Gruppentherapien kann den Betroffenen dabei geholfen werden, aus der Spirale auszubrechen.
Behandlungsmöglichkeiten bei Psoriasis – von Stressbewältigung bis Medikamenteneinnahme
Es gibt keine allgemeingültige Psoriasis-Behandlung, sondern verschiedene Maßnahmen, die je nach individueller Voraussetzung angewandt werden können. Bei vielen Patienten spielt Stress eine große Rolle, daher werden häufig Entspannungsübungen und Verhaltenstipps in die Therapie integriert. Zu lernen, mit der Erkrankung zu leben, ist ein essenzieller Aspekt, bei dem Experten gern helfen. Weiterhin gibt es die sogenannte lokale Therapie. Hierbei handelt es sich um Wirkstoffe, die auf die Haut aufgetragen werden, um die Beschwerden zu lindern. Auch eine systemische Behandlung durch Medikamenteneinnahme ist möglich. Zudem können Licht- und Phototherapien bei großflächigen Psoriasis-Arealen helfen. Welche Therapien im konkreten Fall am besten geeignet sind, untersucht der erfahrene Spezialist im individuellen Beratungsgespräch mit dem Patienten.