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November 27, 2019

Botox® gegen übermäßiges Schwitzen

Hyperhidrose-Behandlung mit BotoxHyperhidrose ist eine krankhafte Form des Schwitzens, bei der übermäßig viel Schweiß abgesondert wird. Häufig konzentriert sich diese Schweißabgabe auf bestimmte Bereiche wie etwa die Achseln. Seltener ist der gesamte Körper von einer Hyperhidrose betroffen. Schätzungen zufolge leiden allein in Deutschland zwischen 1 und 2,5 Millionen Menschen unter Hyperhidrose. Neben unangenehmer Nässe und Gerüche sind es vor allem auch psychische Belastungen, die die Betroffenen zu tragen haben. Häufig schämen sie sich, wenn es in der Öffentlichkeit zu Ausbrüchen kommt und vermeiden teils sogar soziale Kontakte. Neben operativen Hyperhidrose-Behandlungen wie der sogenannten Schweißdrüsenkürettage gibt es auch minimalinvasive und nichtoperative Methoden, um das starke Schwitzen unter Kontrolle zu bringen. Eines dieser Verfahren ist die Injektion von Botox®.

(Bild: © dream@do – stock.adobe.com)

Die Funktion des Schwitzens

Auch wenn das Schwitzen in erster Linie als unangenehm empfunden wird, erfüllt es dennoch sehr wichtige Aufgaben für den menschlichen Körper. Über den Schweiß regulieren wir die Körpertemperatur. Vor allem bei heißen Außentemperaturen, beim Sport oder auch bei Fieberschüben wird das spürbar. Auf der Hautoberfläche verdunstet der Schweiß. Die Verdunstungskälte sorgt dann für Abkühlung und ruft den Temperaturausgleich hervor.

Zudem erfüllt das Schwitzen eine Ausscheidungsfunktion. Stoffwechselendprodukte, Alkohol, Abbauprodukte von Medikamenten und (andere) Gifte transportiert der Körper über den Schweiß ab. Auf diese Weise leistet das Schwitzen einen wichtigen Beitrag bei der Entgiftung.

Eine weitere essenzielle Funktion des Schweißes ist die Aufrechterhaltung des Säureschutzmantels der Haut. Schweiß ist sauer und besitzt einen pH-Wert von etwa 4,5. Zusammen mit hauteigenen Lipiden sorgt er dafür, dass Bakterien und gesundheitsschädliche Keime nicht in den Körper gelangen können. In dem sauren Milieu der Haut können Bakterien und Keime in der Regel nicht überleben.
 

Schwitzen: was ist normal, was nicht?

Wie zuvor beschrieben, ist Schwitzen nicht nur normal, sondern lebensnotwendig. Eine starke Schweißabsonderung ist vor allem bei hohen Außentemperaturen oder bei körperlichen Anstrengungen nichts Unübliches. Jedoch gibt es auch Personen, die ohne erkennbare äußere Einflüsse unkontrolliert viel schwitzen. Bilden sich nasse Flecken auf der Kleidung, obwohl es kühl ist beziehungsweise der Körper sich in Ruhe befindet, kann dies ein Anzeichen für eine Hyperhidrose sein.

Das krankhafte Schwitzen von dem normalen Zustand zu unterscheiden, ist nicht immer ganz eindeutig. Tritt bei der Selbstbeobachtung der Verdacht auf, dass das Schwitzen über ein gesundes Maß hinaus geht, sollten sich die Personen an einen Experten wenden. Denn in einigen – wenn auch seltenen Fällen – kann starkes Schwitzen ein Anzeichen für andere Erkrankungen (z. B. eine Schilddrüsenunterfunktion) sein. Eine genaue Anamnese ist daher besonders wichtig, um die geeignete Behandlung zu finden.
 

Wie wirkt Botox® auf die Schweißdrüsen?

An den Schweißdrüsen befinden sich Sekretzellen, die durch komplexe biochemische Prozesse die Schweißabsonderung in Gang setzen. An diese Sekretzellen führen Nerven. Die Informationen für die Aktivierung der Schweißdrüsen erfolgt somit über die Ausschüttung bestimmter Nervenzellen beziehungsweise Neurotransmitter. Bei einem bestimmten Signal (z. B. eine erhöhte Körpertemperatur) senden die Nervenzellen Botenstoffe (den Neurotransmitter Acetylcholin) aus. Dieser Botenstoff löst dann an den Schweißdrüsen das Schwitzen aus.

Der Wirkstoff Botulinumtoxin (Botox®) ist ein Nervengift. In der allgemeinen und in der ästhetischen Medizin hat es sich als effektiver Behandlungswirkstoff bei verschiedenen Beschwerden etabliert. Da es ausschließlich in sehr hochverdünnten Konzentrationen zum Einsatz kommt, ist es für den menschlichen Organismus weitestgehend ungefährlich. Botox® blockiert die Nervenzellen, sodass die Ausschüttung von Acetylcholin gehemmt wird. Infolgedessen erhalten die Schweißdrüsen nicht den Reiz, Schweiß abzusondern. Da sich die Wirkung des Botox® auf den jeweiligen Behandlungsbereich beschränkt, können andere Körperstellen weiterhin normal schwitzen. Die wichtigen Funktionen für den Körper werden somit weiterhin erfüllt. Lediglich das übermäßige Schwitzen wird reduziert.
 

Ist die Behandlung mit Botox® schmerzhaft oder gefährlich?

Bei der Botox®-Behandlung wird eine feine Kanüle verwendet, um den Wirkstoff in das Gewebe zu bringen. Um eventuelle unangenehme Empfindungen bei den Einstichen zu reduzieren, kann vorab eine Anästhesiecreme aufgetragen werden oder eine örtliche Betäubung via Injektion erfolgen. Mit Schmerzen ist das Verfahren erfahrungsgemäß nicht verbunden.

In der Medizin wird Botulinumtoxin in einer starken Verdünnung und in geringen Dosierungen eingesetzt. Dadurch ist es für den Organismus weitestgehend ungefährlich. Die Blockade der Nervenzellen lässt nach einigen Monaten wieder nach. Der Grund dafür ist, dass der Körper das Botox® wieder abbaut und somit auch die Wirkung der Behandlung nachlässt. In Fachhänden ist die Botox®-Behandlung eine sichere Methoden gegen Schwitzen sowie gegen Falten, Bruxismus (Zähneknirschen), Kopfschmerzen und andere Erkrankungen.
 

Ergebnisdauer und Wiederholung der Behandlung

Botulinumtoxin entfaltet seine Wirkung schrittweise. Nach etwa zehn Tagen erreicht es bei der Faltenbehandlung seinen Effekthöhepunkt. Bei der Hyperhidrose-Therapie setzt die volle Wirkung meist nach vier Wochen ein. Innerhalb einiger Monate baut der Körper den Wirkstoff dann wieder vollständig ab. Sobald die Ausschüttung des Neurotransmitters nicht mehr durch das Botox® unterbunden wird, können die Muskeln beziehungsweise die Schweißdrüsen wieder „normal“ arbeiten – im Falle der Hyperhidrose setzt dann unter Umständen wieder das übermäßige Schwitzen ein. Für einen anhaltenden Effekt kann die Behandlung wiederholt werden. Erfahrungsgemäß bleibt die Wirkung bei der Hyperhidrose-Therapie mit Botox® bis zu zehn Monate erhalten, bis sie langsam wieder nachlässt.

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